Zwischen Worten und Gedanken


I think of my own epitaph, still to be written, and all the places I'll wander.

No longer rooted, but gold, flowing. 

I feel a thousand capacities spring up in me. 

-Jennifer Niven 

Hallo ihr Lieben! Jeder der schon einmal eine Bewerbung geschrieben hat, der weiß, dass dies auch immer mit einer Abgabefrist zusammenhängt und die kann einem manchmal ganz schön auf die Pelle rücken. Ich kann euch jedoch beruhigen. Meine Probleme mit der Deadline waren nicht allzu groß.

Für UWC muss man eine ziemlich ausführliche Bewerbung abgeben. Für mich war es vor allem ungewohnt, diese am PC zu schreiben. Doch lasst euch weder von der Länge, noch von dem Fakt abschrecken, dass ihr sie im Internetportal fertigstellt. Durch die detaillierten Fragen bekam ich wirklich das Gefühl, dass sie genau wissen, welchen  Leuten sie einem Platz an einem UWC anbieten wollen oder nicht. Darauf habe ich mich während des ganzen Bewerbungsprozesses sowieso sehr verlassen. Ich wollte es allein schaffen, damit ich mir selbst sicher sein konnte, die Richtige für den 'Job' zu sein. Versteht ihr das? Sonst hätte ich immer an mir gezweifelt. Wäre vielleicht nicht ganz sicher gewesen, ob ich es wirklich schaffen kann. Denn die Weitreiche meines Handelns war mir zu jeder Zeit völlig bewusst. Zwei Jahre können eine lange Zeit sein. Und was ist, wenn ich dort nicht glücklich bin? Keine Freunde finde? Es kein leckeres Essen gibt? Nicht mit den Anderen mithalten kann? Meine Eltern und Freunde so stark vermisse, dass ich es nicht auszuhalten vermag? All diese Fragen und noch mehr habe ich mir damals gestellt, stelle ich mir heute noch. Nun gut, die mit dem Essen hat sich vielleicht erledigt, doch dazu ein andern Mal mehr. :)

Bedenken zu haben, ist jedenfalls völlig normal. Ich glaube es gab kaum Jemanden, dem es nicht so ging. 

Egal wie ihr es macht, mit Kaffee oder ohne, ihr werdet es schaffen und ihr seid gut genug. Denn jetzt mal ehrlich? Was soll schon passieren? Selbst wenn es nicht klappt, habt ihr euch so intensiv mit euch selbst beschäftigt, dass ihr schon jetzt so viel daraus mitnehmen könnt. Vertraut mir. Und seid nicht allzu enttäuscht. Für euch werden sich andere Wege ergeben, da bin ich sicher. Die Auswähler würden sicher gerne noch mehr Leute vorschlagen, doch auch UWC hat nur ein beschränktes Budget. Also versucht es, springt und habt keine Angst vor dem Fall.

Als ich (wohl zum hundertsten Mal) meine fertige Bewerbung gecheckt habe, ging mein Herz auch ganz schön schnell, doch ich drückte mit leicht zitternden Fingern auf 'Abschicken'. Damit war es also beschlossen und das Warten begann. 

Man könnte ja meinen, dass ich die Gedanken nun nur noch darum drehen und man sich auf nichts Anderes mehr konzentrieren kann, doch erstaunlicherweise war mein Leben wie bisher. Völlig normal. Und irgendwie war das auch gut so, denn wenn man bis über beide Ohren ihm Alltag steckt, kann man sich eigentlich gar nicht allzu viele Gedanken machen. 

 

Am 29.11.2017 bekam ich dann die erwartete Email. In ihr hieß es, ich sei herzlich zu einem Auswahlwochenende (AWW) in Bad Homburg eingeladen und somit in der nächsten Runde. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie sehr ich mich über diese Nachricht gefreut habe. Und dabei konnte ich es noch nicht mal meinen Freunden erzählen. Jetzt keine Angst. Wenn ihr es schon früher euren Freunden oder euer Familie erzählen wollt, dann tut das. Ich habe es außer meinem Bruder und meinen Eltern niemandem erzählt, da ich erstmal abwarten wollte, wie sich die Situation entwickelt.

Damit war ein weiterer Schritt getan. Wenn ich so daran zurückdenke, erinnere ich mich noch daran, wie wir schon eine lange Zeit davor eine Zugverbindung herausgesucht haben und meine Gedanken immer wieder zu diesem Thema gewandert sind. Doch bleibt ruhig. Der beste Tipp, den man Jedermann geben kann (und der mir selbst 100fach gegeben wurde) ist: Sei du selbst. Mag abgedroschen klingen, trifft jedoch den Nagel auf den Kopf. 

 

Liebe Grüße 

Lena